Neujahrsvorsätze ade? Wie (nicht nur) Selbständige ihre Ziele einfacher erreichen

Und, wie sieht es jetzt fast Mitte Jahr mit Ihren Neujahrsvorsätzen und beruflichen Vorhaben aus? Wenn Sie bisher durchgehalten haben – herzlichen Glückwunsch! Die Chancen sind groß, dass Sie es auch langfristig schaffen. Denn nach ca. 21 Tagen (3! Wochen) haben sich neue Verhaltensweisen im Gehirn schon fast als Gewohnheiten „eingegraben“.

Wer auf der Strecke geblieben ist, sollte aber nicht gleich verzweifeln oder an sich zweifeln. Vielleicht liegt es ja gar nicht daran, WELCHE Ziele Sie sich gesetzt haben, sondern WIE Sie diese angegangen sind?

Wer in seinem Leben etwas verändern will, dem empfehle ich sehr, sich konkrete Ziele zu setzen. Denn wer nicht weiss, wo er hin will, muss sich auch nicht wundern, wenn er woanders ankommt. Mit den folgenden Punkte erreicht Sie Ihre Ziele (fast) von selbst.

  1. Schreiben Sie sich Ihre Ziele auf!
  • nicht zu viele (3 – 4 reichen doch wirklich!)
  • beschreiben Sie jedes Ziel so konkret wie möglich (hilfreich ist dabei die SMART-Formel: : S= spezifisch (=konkret), M=messbar, A=attraktiv/motivierend, R=realistisch, T=terminiert (bis wann?). Also nicht nur „mehr Kunden“, „höherer Umsatz“ oder „mehr Sport“, konkrete ist „mind. 3 Neukunden akquiriert haben“, „10% mehr Jahresumsatz“ und „3x pro Woche mind. 30 Min. Sport“. Für manche ist es auch ein starker Motivationsbooster sich klar zu machen, WARUM ich etwas erreichen will und welchen Gewinn oder Nutzen ich davon habe (= A=attraktiv)
  • Platzieren Sie Ihre schriftlichen Ziele gut sichtbar in Ihrem Alltags- oder Arbeitsumfeld (Was nicht präsent ist, gerät in Vergessenheit!)
  • Holen Sie sich Unterstützung. Für den einen reicht es schon, seine Ziele zu kommunizieren und sich so eine inoffizielle soziale Kontrolle zu verschaffen (Glauben Sie mir, Ihre Bekannten und Kollegen werden Sie nur allzu gerne und unaufgefordert immer wieder darauf ansprechen ;-). Selbständige können auch die Sogwirkung eines Erfolgsteams nutzen, Einzelpersonen den motivierenden Effekt eines Coachings. Hilfreich ist auch, sich einmal pro Woche hinzusetzen und in einem „Erfolgstagebuch“ festzuhalten, wie gut es diese Woche mit den Vorhaben geklappt hat. Egal welche Unterstützungsart Sie auswählen, die regelmäßige Erinnerung hilft, Ziele präsent zu halten und dranzubleiben.

2. Planen Sie die Umsetzungsschritte!

Es reicht nicht, dass ich mir vornehme mehr Sport zu machen. Ich sollte mir auch überlegen, auf welchem Weg ich dieses Ziel erreichen kann und was es dafür braucht. WANN will ich WAS machen? Wenn ich mir dafür keine Zeit einplane und mir nicht konkrete überlege, welche Sportart ich z.B. nächste Woche machen will, geschieht in der Regel … nichts. Das gleiche gilt beispielsweise auch für Akquise – ein Dauerbrenner-Thema bei uns Selbständigen. Tragen Sie sich in Ihren Kalender ein (= „Ziele sichtbar machen“), wann Sie welche bzw. wieviele Ansprechpartner kontaktieren möchten. So ist der Platz dafür reserviert. Wer sich keine Zeit für die Umsetzung seiner Ziele blockt, hat – schwuppdiwupp – ganz schnell andere Termine drinstehen.

Sie merken schon, schriftliches Festhalten und optische Präsenz spielen eine große Rolle für eine erfolgreiche Zielerreichung. Rückmeldungen von Coaching-Kunden beweisen mir das immer wieder. Oft höre ich von erstaunten Kunden, dass Sie – manchmal auch mit längeren Umsetzungszeiträumen – ihre gefassten (schriftlich festgehaltenen!) Coaching-bzw. Berufsziele tatsächlich voll und ganz erreicht haben. Und das, obwohl manche gar nicht gezielt daran gearbeitet haben. Ich habe die Vermutung, dass alleine das Verschriftlichen der eigenen Ziele der wichtigste Faktor ist.

Auch in meinem eigenen Berufsleben ist mir gerade im vergangenen Jahr einmal mehr wieder die Wichtigkeit der Verschriftlichung von Zielen deutlich geworden. Schon im Frühjahr fing das Jahr an beruflich so vor sich hin zu holpern. Nichts lief einfach, irgend etwas hakte immer. Es war viel Energie und Aufwand nötig um Dinge voranzubringen. Ich war irritiert und wunderte mich sehr. Im Herbst dann schaute ich in mein Erfolgstagebuch, das ich zugegebenermaßen sehr vernachlässigt hatte, und stellte schockiert fest: Ich DACHTE nur, ich hätte meine Ziele für 2015 aufgeschrieben und zumindest in den Anfangsmonaten regelmäßig mein Vorankommen festgehalten. Tatsächlich hatte ich NICHTS aufgeschrieben! Weder Ziele gesetzt noch regelmäßige Einträge festgehalten. Ich hätte schwören können, es getan zu habe. Ja, der Mensch kann sich manchmal sehr gut selbst austricksen.

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen also sagen, es lohnt sich wirklich die eigenen Ziele aufzuschreiben und präsent zu machen. Manche davon verwirklichen sich dadurch schon fast wie von selber – auch das habe ich schon erlebt.

Und falls es mit der Zielerreichung noch nicht 100% klappt, denken Sie immer daran: Ziele sind nicht zwingend da, um sie zu erreichen, sondern um den ersten Schritt zu tun!